Der Imkerverein Haag am Hausruck wurde im Jahre 1902 gegründet. Leider besitzt der Imkerverein keine Vereinschronik, sodass aus den Anfangsjahren unseres Vereins kaum schriftliche Dokumente vorliegen und daher Angaben unvollständig sind.

 

Aus der Zeit von 1919 bis 1957 existieren lediglich lose Blätter. Danach gibt es Protokolle aus von den Jahresversammlungen des Vereins. Im Jahre 2002 wurde zum 100-jährigen Bestandsjubiliäum eine Festschrift verfasst.

 

Die ersten noch relativ ungenauen Aufzeichnungen gehen auf das Jahr 1919 zurück. Damals unterzeichnete ein gewisser Karl Bachl ein Schreiben des „Zweigvereins Haag am Hausruck“ an den Landesverband als Obmann. Der Mitgliederliste von 1921 ist zum entnehmen, dass dem
Verein bereits 144 Mitglieder angehörten, wobei zwei aus Geboltskirchen und 13 aus Weibern kamen.

Der Volksschullehrer Otto Gebert, der zwischen 1910 und 1928 jeweils eine große Klasse mit 100 Schülern unterrichtete, war der zweite Obmann. Der überaus aktive Imker hatte seine ersten Bienenkörbe beim Piesingerbauern in Eidenedt, wo er das spätere Ehrenmitglied Rosa Zauner, geb. Binder zur Imkerin ausbildete.

 

Bei der Jahreshauptverssammlung am 6. Juni 1927 wurde der Gemeindearzt Dr. Roman Lutz zum neuen Obmann gewählt. Mit ihm wurde ein Pionier der heimischen Bienenzucht Vorstand. Medizinalrat Dr. Roman Lutz betrieb schon damals Königinnenzucht; unterstützt wurde er bei
seinen Forschungsarbeiten durch seinen Sohn Wolfgang, der bereits 60 Bienenvölker hatte und viele wissenschaftliche Abhandlungen über die Bienenzucht verfasste.

 

Auf Dr. Lutz folgte als Obmann der Zimmerpolier Mathias Möseneder aus Eidenedt. Er war von 1937 bis 1953 in dieser Funktion. Während der Kriegsjahre waren viele Bienenhütten verwaist, da die Männer ihren Kriegsdienst verrichten mussten. Erschwerend kam dazu, dass die in der Heimat verliebenen Imker verpflichtet waren, einen Teil der Honigernte abzuliefern.

 

Im Jahre 1953 löste der Gastwirt Johann Schauer seinen Vorgänger Mathias Möseneder als Obmann ab. Herr Schauer war eine Zeitlang sehr rührig. Als ihn aber der aufkommende Fremdenverkehr sehr beanspruchte, ließ er seinen Bienenstand im Garten auf und zog sich schließlich ganz aus der Imkerei zurück.

 

Vom Dezember 1968 bis März 2000 leitete der Postbeamte Johann Waldenberger aus Obermeggenbach den Verein mustergültig. Unter ihm wurden zahlreiche Aktivitäten gesetzt, wofür er mit der höchsten Auszeichnung, die der oö. Imkerverein vergeben kann, der „Professor Hutsteiner Ehrennadel“, ausgezeichnet wurde. Überdies ernannten ihn seine Imkerkollegen zum Ehrenobmann des Vereins.

Am 11. März 2000 übernahm Walter Höftberger aus Grolzham die Obmannschaft des Verein, dem damals 22 Imker angehörten. Im Jahre 2002 wurde das 100-jährige Bestehens des Vereins mit einem großen Fest gefeiert.

 

Günter Heftberger leitet den Imkerverein seit seit 4. März 2015. Die Mitgliederzahl des Vereins sind stabil bei rund 25 Mitgliedern, die ca. 250 Bienenvölker betreuen. Aufgrund des aufkeimenden Umweltgedankens wird die Bienenhaltung zunehmend auch für jüngere Menschen und vor allem bei Frauen immer bliebter. So sind im Jahre 2020 bereits drei Frauen aktive Imkerinnen.

 

Ein großes Ziel des Vereins ist es, die Bürgerinnen und Bürger auf die Bedeutung der Bienenhaltung als Grundlage für eine ausreichende Bestäubung in der Landwirtschaft hinzuweisen und die Biodiversität zu erhalten.